Die
Linde
früher
Anno dazumal
Grießen in Klettgau und das Gasthaus Linde
Weiter unten folgt ein Einblick in das Büchlein „Grießen Hochrheingebiet – der kleine Urlaubsberater“ von ca. 1963.
Grießen liegt im Klettgau in Südbaden, nahe an der Grenze zur Schweiz. Das Dorf hat etwa 2000 Einwohner. Heute ist es ruhig dort. Der einzige Lebensmittelladen hat über Mittag geschlossen. Der abseits des Ortskerns gelegene Bahnhof, der früher eine Haltestelle der Hochrheinbahn war, ist nur noch ein Haltepunkt für Schüler. Die Busverbindungen sind auch nicht gut. Auf der Website der Gemeinde Klettgau steht: „Die Ortsteile der Gemeinde Klettgau verfügen über einen guten Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr.“ Für Grießen trifft das sicher nicht zu. Ich bin einige Male von Erzingen aus zu Fuß gelaufen, weil kein Bus fuhr.
Früher war das anders. Grießen war aufgrund seiner zentralen Lage mitten im Klettgau und dem Recht, Märkte abhalten zu dürfen, ein wichtiger gesellschaftlicher Anlaufpunkt für die ganze Region. Im Jahr 1870 schrieb der Braumeister Friedrich Spitznagel:
Der Orth Grießen hat eine Seelenzahl von nahezu 1000 Einwohner und zählt zu den größeren und lebhafteren des badischen Klettgaus. Er ist ein Marktfleken, in dem alljährlich vier regelmäßige Krämer- und Viehmärkte abgehalten werden, und zwar: am 3. März, am 10. August, am 28. Oktober und am 28. Dezember. Der Verkehr an diesen Markttagen ist ein erheblicher und im stetten Wachsen begriffen. Namentlich sind die Viehmärkte von Bedeutung […] und zu den größten des Klettgaus zu zählen, woraus auf eine große Personenfrequenz sich schließen läßt.
(LABW, StA Freiburg B750/14 Nr. 6181, Konzessionierung und Betrieb der Gastwirtschaft mit Branntweinausschank „Zur Brauerei“ in Grießen)
Ein beliebter Treffpunkt im Dorf waren Gaststätten. Dort trafen sich die Bürger zum Austausch von Informationen und Neuigkeiten. Reisende kehrten ein und berichteten, was anderswo geschah. Die Gastwirte waren immer gut informiert und in der Gemeinde angesehen. Damals wurde zwischen Realgastwirtschaften und Restaurationen unterschieden. Realgastwirtschaften durften sowohl Speisen und Trank anbieten als auch Übernachtungsgäste beherbergen, wofür entsprechende Räumlichkeiten vorhanden sein mussten. Eine Restauration dagegen war eine reine Schank- und Speisenwirtschaft und durfte keine Übernachtungsgäste aufnehmen. Das Recht des Branntweinausschanks wurde extra erteilt.
Eines der ältesten Gasthäuser im Ort war die Linde. Die Familie Spitznagel betrieb es über mehrere Generationen. Das Gebäude existiert heute noch. Bei meinem Besuch im Jahr 2022 wohnte der letzte Lindenwirt noch dort. Es wurde aber nicht mehr bewirtschaftet. Der Gastbetrieb wurde bereits 1989 eingestellt.
Zum Beginn des Wirtschaftsbetriebes in der Linde steht in einem Dokument von 1867:
„Auf diesem Hause wird seit unverdenklicher Zeit die Gastwirtschaft betrieben; Wann die Consession ertheilt wurde ist nicht mehr zu ermitteln“
(LABW, StA Freiburg B750/14 Nr. 6178, Konzessionierung und Betrieb der Bahnhofs-Restauration in Grießen, S.19).
Aus einer Akte über die Verleihung des Tafernrechts geht hervor, dass ein Joseph Anton Spitznagel 1780 bereits seit einigen Jahren Stubenwirt in Grießen war (siehe LABW, GLA Karlsruhe 229 Nr. 34421, Verleihung von Tafernrecht und Zapfenwirtschaft an Joseph Anton Spitznagel und Fridle Spitznagel). Auch wenn der Name Joseph nicht im Taufeintrag steht, handelt es sich bei Joseph Anton Spitznagel ziemlich sicher um den 1734 geborenen Anton Spitznagel II. In älteren Akten sind Vornamen manchmal nicht ganz korrekt. Der Tafernwirt Joseph Anton Spitznagel hat in anderen Dokumenten nur den Vornamen Anton, obwohl es sich um dieselbe Person handeln muss. Er selbst unterschrieb immer mit „Antoni Spitznagel“. Sicher ist, dass schon 1757 in seinem Heiratseintrag mit der Vogtstochter Anna Maria Stoll (1735 – 1799) sowie in den Taufeinträgen fast aller seiner zwölf Kinder, die zwischen 1757 und 1779 geboren wurden, die lateinische Berufsbezeichnung hospes steht, was Gastfreund, Gastgeber heißt.
Antons Vater, der 1701 geboren wurde und ebenfalls Anton hieß, hatte wahrscheinlich auch schon das Tafernrecht in Grießen gehabt. Jedenfalls steht in seinem Sterbeeintrag 1749 die Berufsbezeichnung hospes (Gastwirt), was darauf hinweist.
Allerdings ist unklar, ob das von ihm betriebene Gasthaus bereits die Linde war. In keinem Dokument wird der Name zu dieser frühen Zeit erwähnt. Erst 1848 taucht in einer Akte der Name Zum grünen Baum auf, Inhaber Alois Spitznagel. 1849 wird Alois Spitznagel II als „Lindenwirt“ bezeichnet. Damals gab es zwei Realgastwirtschaften in Grießen, nämlich diejenige des Alois Spitznagel und die Gastwirtschaft Zum Hirschen, Inhaberin war Magdalena Schilling, Witwe des Johann Evangelist Spitznagel. Der Kranz existierte zwar auch schon, hatte aber nicht den Status einer Realgastwirtschaft, sondern nur denjenigen einer Restauration. Er wurde ab 1848 von Franz Joseph Würtemberger betrieben, nachdem er die Witwe des Vorbesitzers Franz Xaver Stoll, Maria Josepha Strittmatter, geheiratet hatte
(siehe LABW, StA Freiburg B 750/14 Nr. 6179, Konzessionierung und Betrieb der Schankwirtschaft mit Branntweinausschank Zum Kranz in Grießen, S.18f).
Von 1687 bis 1806 regierten die Fürsten zu Schwarzenberg die Landgrafschaft Klettgau. Vor 1780 wurde das Tafernrecht in Grießen als befristetes Lehen alle paar Jahre von der Herrschaft neu vergeben. Der Stubenwirt Anton Spitznagel II hatte es bis 1780 erhalten, dann wurde es wieder ausgeschrieben. Anton war einer von mehreren Bewerbern. Diesmal wollte er weitere Neuausschreibungen verhindern. Er bot 100 Gulden Bargeld, einen jährlichen Zins von 7 Gulden und 20 Kreuzern, außerdem höhere Abgaben in Form von Wein und mgeld (eine Art msatzsteuer) als seine Mitbewerber, damit er das Tafernrecht für sich und den tauglichsten seiner Söhne lebenslänglich bekomme und niemand anderem in Grießen eine Taverne oder sonstige Wirtschaft gestattet werde. Dieses Gebot war das höchste, mit dem keiner seiner Konkurrenten mithalten konnte. Revisor Keller meinte dazu, „daß der bißherig sogenannte Stubenwirth Anton Spitznagel sich durch sein gethanes Meistgebott und sonstige gute Ausführung der ausgesteigerten Tavern Wirtschaft am verdienlichsten gemacht habe, daher auch solche ihm zu gönnen wäre“ (LABW, GLA Karlsruhe 229 Nr. 34421, Verleihung von Tafernrecht und Zapfenwirtschaft an Joseph Anton Spitznagel und Fridle Spitznagel).
Damit war Anton Spitznagel alleiniger Tafernwirt in Grießen und wollte dies auch bleiben. Nur einen Zapfenwirt, der Getränke ausschenken, aber keine Speisen anbieten durfte, sollte es neben ihm noch geben.
1788 war der Bäcker Konrad Stoll dieser Zapfenwirt. Er wollte Speisen servieren und Gäste beherbergen. 1780 hatte er sich vergeblich gegen Anton Spitznagel um das Tafernrecht beworben. Jetzt machte er einen neuen Versuch und stellte den Antrag auf Eröffnung einer zweiten Taverne. Sein Gesuch wurde abgewiesen mit der Begründung, Anton Spitznagel habe 1781 das alleinige Tafernrecht für sich und einen seiner Söhne von der Herrschaft (den Herren zu Schwarzenberg) ausschließend erkauft. Erst nach deren Abgang könne neu entschieden werden. Zuvor könne die gnädigste Herrschaft keiner zweiten Taverne oder anderen Gastwirtschaft in dem Ort Grießen Konzession erteilen.
(siehe LABW, GLA Karlsruhe 229 Nr. 34422, Gesuch des Konrad Stoll zu Grießen um Erteilung des Tafernrechts 1788).
Wenn die Linde wirklich seit langer Zeit betrieben wurde und 1788 nur eine Taverne in Grießen existierte, muss diese die Linde gewesen sein. Der Wirt Anton Spitznagel II war somit der Großvater von Alois Spitznagel II und sein Vater Anton Spitznagel I war wahrscheinlich auch bereits Lindenwirt. Bei dessen Vater Hans Conrad Spitznagel (1661 – 1740) steht die Berufsbezeichnung nicht, aber damals standen überhaupt keine Berufe in den Kirchenbucheinträgen. Darum lässt sich nicht herausfinden, ob er auch schon das Tafernrecht hatte oder nur Bauer war.
1792 bat ein Bäcker namens Johann Schmid um das Tafernrecht. Auch aus diesem Gesuch geht hervor, dass es damals nur eine Gastwirtschaft in Grießen gab. Der Wirt Anton Spitznagel verdiente zusätzlich als Bauer und Nebenbeck Geld. Wie Stoll einige Jahre zuvor schrieb auch Schmid, dass es für die Gemeinde Grießen nützlicher sei, wenn es zwei Tavernen gebe. Schmids Gesuch wurde aus denselben Gründen wie dasjenige von Stoll vorerst abgewiesen. Ihm wurde mitgeteilt, er könne sich aber zur Zapfenwirtschaft melden, wenn diese neu vergeben werde
(siehe GLA Karlsruhe, Verschiedene Akten über Taferngerechtigkeit in Grießen).
Schmid tat dies auch. Sein ärgster Konkurrent war der älteste Sohn von Anton Spitznagel, Fidel (1760 – 1842). Da aber nicht erwünscht war, dass die beiden Wirtschaften in Grießen von Vater und Sohn betrieben wurden, erhielt Schmid die Zusage. Nachdem er mehrere Jahre die Zapfenwirtschaft betrieben hatte, stellte er 1802 einen neuen Antrag auf Erteilung des Tafernrechts, der wieder abgelehnt werden musste
(siehe LABW, GLA Karlsruhe 229 Nr. 34420, Verschiedene Akten über Taferngerechtigkeit in Grießen).
Als Reaktion auf Schmids Gesuch von 1792 versuchte Anton Spitznagel, die Wirtschaft ein für allemal in der Familie zu halten: „Anton Spitznagel Tafernwirt zu Grießen bittet daß ihm die Tafernwirtschaft, welche er nur für seine Persohn und einen seiner Söhne erhalten habe, für seine Kinder und Kindes-Kinder erblehenweise verliehen werden möchte“
(LABW, GLA Karlsruhe 229 Nr. 34420, Verschiedene Akten über Taferngerechtigkeit in Grießen).
Der regierende Fürst Joseph zu Schwarzenberg antwortete darauf: „Da wir nicht gesinnet sind, ein solches Recht auf ewige Zeiten hinzugeben, und uns die Hände zu binden; so wird dem Bittsteller sein Gesuch abgeschlagen“
(LABW, GLA Karlsruhe 229 Nr. 34420, Verschiedene Akten über Taferngerechtigkeit in Grießen).
Im April 1805 stellte der Vogt Joseph Schilling ein weiteres Gesuch um Erlaubnis für die Eröffnung eines zweiten Wirtshauses. Auch dieses wurde von der Herrschaft abgewiesen. Diesmal war die Begründung, dass der Vogt dem damaligen Wirt Alois Spitznagel I die schlechte Bedienung der Gäste vorgehalten habe und deswegen als Warnung damit gedroht habe, dass es eine weitere Taverne in Grießen geben werde, wenn sich der Wirt nicht bessere. Er habe das Gesuch nur deswegen gestellt
(siehe LABW, GLA Karlsruhe 229 Nr. 34420, Verschiedene Akten über Taferngerechtigkeit in Grießen).
Ob es weitere Probleme mit dem Wirt gab, ist nicht bekannt. Seine erste Ehefrau Catharina Manz war im Februar im Wochenbett verstorben. Im Juni heiratete er Maria Agatha Indlikofer aus Rechberg. Möglicherweise besserte er sich dann. Wahrscheinlich erwarb die Familie Spitznagel das Gasthaus irgendwann nach Ende der schwarzenbergischen Herrschaft 1806. Wie das genau ablief, lässt sich nicht mehr herausfinden. Im Jahr 1849 war die Linde das einzige Gasthaus in Grießen mit einer
Realkonzession
(siehe LABW, StA Freiburg B 750/14 Nr. 6178, Konzessionierung und Betrieb der Bahnhofs-Restauration in Grießen, Seite 19).
Das bedeutet, dass der Inhaber seine Konzession vererben konnte und der Nachfolger diese anders als bei einer Personalkonzession, die nur der Betreiber auf Lebenszeit erhielt, nicht neu beantragen musste. Als Anton Spitznagel II 1809 verstarb, war Alois Spitznagel I bereits seit einigen Jahren Lindenwirt. Er starb acht Jahre später mit erst 39 Jahren und hinterließ drei Söhne. Der älteste, Alois II, war damals zehn Jahre alt. Antons Witwe Maria Agatha Indlikofer heiratete 1818 in zweiter Ehe den neun Jahre jüngeren Johannes Manz aus Geißlingen, der die Linde übernahm. Wie sein Vorgänger wurde auch er nur 39 Jahre alt. Nach seinem Tod 1831 wurde der fast 25jährige Alois II Lindenwirt. Dieser heiratete 1834 mit Maria Juliana Stoll eine Tochter des verstorbenen Bauers Johann Evangelist Stoll, der auch Gemeindepfleger und Vogt von Grießen war. Leider verstarb sie bereits im Februar des folgenden Jahres.
Der Witwer vermählte sich im Mai 1838 mit Maria Anna Hartmann, der jüngsten Tochter des Adlerwirts von Jestetten, Franz Xaver Hartmann. Das Paar hatte schon eine uneheliche Tochter Maria Amalia (geb. 1837), die bei der Heirat vom Vater anerkannt wurde. Es folgten dreizehn weitere Kinder, von denen sechs früh verstarben. Der jüngste überlebende Sohn Alois Spitznagel III (1854 – 1916) und seine Ehefrau Stefanie Güntert (1859 – 1930) übernahmen die Linde. Der älteste Sohn war der eingangs zitierte Braumeister Friedrich Spitznagel (1843 – 1884), der 1870 in der von seinem Vater für ihn gekauften Brauerei die Restauration Zur Bierbrauerei eröffnete. Nach seinem frühen Tod ersteigerte sein Bruder Heinrich (1850 – 1929), ebenfalls Bierbrauer von Beruf, zusammen mit seinem Bruder Alois und seinem Schwager Franz Xaver Gantert die Brauerei. Die drei hatten sich an der Versteigerung beteiligt, weil sie das Gebot in die Höhe treiben wollten, damit Friedrichs Witwe und seine fünf Söhne einen ansehnlichen Geldbetrag erhielten. Heinrich hatte durch Heirat mit Maria Josepha Spitznagel, die das Gasthaus von ihrer Großtante Maria Josepha Strittmatter erworben hatte, bereits den Kranz erhalten. Er bekam die Konzessionen für beide Wirtschaften, betrieb dann aber nur die Brauerei. Den Kranz verpachtete er an einen pensionierten Lehrer aus Oberlauchringen, bis ihn 1906 sein ältester Sohn Ernst Albert übernahm.
Die Bahnhofs-Restauration, die Alois Spitznagel II auch gekauft hatte und von einer seiner Töchter ohne Erlaubnis bewirtschaftet worden war, ging nach dessen Tod 1876 durch Erbteilung an die jüngste Tochter Anna Maria (geb. 1852) und ihren Ehemann Franz Xaver Gantert (1844 – 1901).
Von den damals sechs Wirtschaften in Grießen gehörten somit vier der Familie des Lindenwirts Spitznagel. Die Wirte der beiden anderen – der Hirschenwirt und die Betreiber einer Restauration, aus der später das Gasthaus Zur Mange entstand – waren von dem Spitznagel-Monopol nicht begeistert. Aber auch innerhalb der Familie kam es zu Auseinandersetzungen. Nach Aussage des Arztes Rudolf Spitznagel (1849 – ca. 1923), der als einziger der Söhne von Alois Spitznagel II keine Gastwirtschaft betrieb, war das Verhältnis zwischen den Familien seiner Brüder Heinrich und Alois aufgrund der wirtschaftlichen Konkurrenz angespannt. Karl Spitznagel (1895 – 1964), der seinem Vater Alois III als Lindenwirt nachfolgte, verklagte 1915 seinen Onkel Heinrich, weil dieser in der Brauerei Gäste beherbergt hatte, was nur in einer Gastwirtschaft und nicht in einer Restauration erlaubt war. Da nicht nachgewiesen werden konnte, dass es sich tatsächlich um die Beherbergung Fremder gegen Entgelt handelte und nicht um einen Freundschaftsdienst, wurde das Verfahren eingestellt. Einige Jahre später ging Karls Mutter Stefanie anwaltlich gegen Heinrichs Sohn Leo vor, der die Brauerei als Realgastwirtschaft betreiben wollte. Auch das war vergeblich.
Karl und seine Ehefrau Magdalena, geb. Meyer hatten nur ein einziges Kind, eine Tochter namens Rosa Irma, genannt Rösel (1924 – 1994). Sie heiratete einen entfernten Verwandten, der ebenfalls ein Nachfahre des Gastwirtes Anton Spitznagel II ist. Die beiden waren die letzten Lindenwirte in Grießen.
Von den einstigen Spitznagel-Gasthäusern befindet sich nur noch die Brauerei im Familienbesitz. Der Eigentümer ist ein Enkel von Leo Spitznagel. Ernst Alberts Witwe Adelheid Spitznagel (geb. Hässig) verkaufte den Kranz 1961 an Friedrich Gehring, dessen Nachkommen das Gasthaus heute noch betreiben. Das kinderlose Ehepaar Gantert gab die Bahnhofs-Restauration bereits 1887 auf und zog nach Freiburg. In dem Gebäude befindet sich keine Gastwirtschaft mehr, es ist ein reines Wohnhaus. Das Gasthaus Linde wurde 2023 von der Familie an die Genossenschaft KlettGeno verkauft, die in dem ehemaligen Gasthaus ein Begegnungszentrum einrichten möchte.
Hoffentlich steht es noch viele Jahre dort und kann von dem Lindenwirt Alois Spitznagel und seiner Familie erzählen, auch wenn die Ära der Gastwirte Spitznagel in Grießen vorbei ist!
„Grießen Hochrheingebiet – der kleine Urlaubsberater“, Säntis Verlag Kressbronn
Die „Linde“ ist das Start- und Impulsprojekt der Regionalentwicklungsgenossenschaft KlettGeno, dem noch viele weitere folgen sollen….
Sei Teil der Bewegung und mach mit!
Was Wird?
Neues Leben in der Linde
Mit all ihren Räumlichkeiten bietet die Linde sehr viel Platz und Möglichkeiten – doch was soll werden?
Mit einem umfangreichen Bürgerbeteiligungsprozess und Umfragen konnten wir viele Stimmen einholen und Erkenntnisse gewinnen. Darauf basierend wird momentan das Betriebskonzept ausgearbeitet.
Zur Nutzung des gesamten Gebäudekomplexes sind Sanierungsarbeiten notwendig. Sowohl das Dach als auch im Inneren des Gebäudes zeigt sich Handlungsbedarf. Die Themen Brandschutz und Barrierefreiheit sind dabei nur einige Aspekte, die es zu klären, planen und umzusetzen gilt.
Wer steckt dahinter?
Die Anfang 2023 gegründete Regionalentwicklungsgenossenschaft “KlettGeno eG” . Sie hat sich Ziele für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch regenerative (wieder-aufbauende) Entwicklung der Daseinsvorsorge im Klettgau gesetzt, wie zB. allengerechtes Wohnen, neue Mobilitäts- und Energiekonzepte, Selbstversorgung – aber auch Gemeinschaft und Kultur.
Allgemeine Fragen & Antworten zur Genossenschaft
Fazit aus den Umfragen
Die Bürger von Klettgau, insbesondere aus Grießen, sind sehr an kulturellen, gastronomischen und bildungsbezogenen Angeboten im Gasthaus Linde interessiert.
Es gibt ein starkes Interesse an Gemeinschaftsaktivitäten wie gemeinsamem Kochen und Workshops.
Das Gasthaus Linde hat das Potenzial, ein zentraler Treffpunkt für verschiedene Altersgruppen zu werden.
Und nun?
Die Ergebnisse aus den Umfragen fließen in das neue Nutzungskonzept ein. Um die Linde zu sanieren und mit kulturellen, sozialen und nachhaltigen Angeboten zu betreiben, braucht es 1. Kapital und 2. sichere Einnahmen. Zu Punkt 1 freuen wir uns über jedes neue Mitglied 😁 (1 Genossenschafts-Anteil kostet 250 EUR). Die Mittel für den Betrieb, laufende Kosten und Rückstellungen sollen durch den Ausbau und die Vermietung von Gästezimmern generiert werden.